ALSLEBEN Die Natur übernimmt die Grabpflege

28.04.2014

ALSLEBEN
Die Natur übernimmt die Grabpflege

Architekt Matthias Kirchner stellte den Naturfriedhof vor

Im Rahmen der Segnungsfeierlichkeiten für den neuen Naturfriedhof St. Ursula in Alsleben stellten Architekt Matthias Kirchner (Rottershausen) und der Forstliche Berater Erwin Kruczek den Naturfriedhof vor.
Erinnert wurde an die vergangenen zwei Jahre, in denen die Idee entwickelt und umgesetzt wurde. Der Architekt verwies auf die fachlichen Vorgaben, nannte die Träger öffentlicher Belange, die man frühzeitig mit eingebunden hatte und erwähnte die notwendigen Änderungen des Flächennutzungsplanes. Die Einfriedung erfolgt noch durch Holzpfosten und Latten und es wird entsprechende Hinweisschilder geben. Baumstämme sollen entlang eines Pfades ausgelegt werden, dieser selbst wird mit Rindenmulch belegt.
Zur Idee des Naturfriedhofs an der Ursulakapelle sagten Architekt Matthias Kirchner und Forstrat Erwin Kruczek, dass der Wunsch in der Natur, speziell in einem Wald, seine letzte Ruhe zu finden, immer mehr gefragt ist. Das habe unterschiedliche Gründe. Dass die Natur die Grabpflege übernimmt, ist nur einer von vielen möglichen Gründen. Die friedvolle Umgebung des Waldes kann auch die Hinterbliebenen trösten. Deshalb ging der Markt Trappstadt neue Wege. Schon längere Zeit beschäftigte sich Bürgermeister Kurt Mauer mit dem Gedanken, auch im Grabfeld eine solche Möglichkeit der Beisetzung anzubieten.

Als geeignetes Gebiet für einen Naturfriedhof erwies sich der Gemeindewald um die St. Ursula Kapelle bei Alsleben.
Ein alter, naturnaher Eichen-Mischbestand in unmittelbarer Umgebung zur Kapelle erfüllt alle Anforderungen, die an ein solches Vorhaben zu stellen sind. Auch für Gehbehinderte sind die Kapelle und der Begräbniswald gut zu erreichen. Der Naturfriedhof wird vom Kommunalunternehmen des Marktes Trappstadt betrieben. Ganz wichtig war es für die Initiatoren, dass der St. Ursula Kapelle im Zusammenhang mit der Nutzung des umgebenden Waldes als Naturfriedhof eine ganz neue Bedeutung zukommt. Die Kapelle kann für Trauerfeiern in einem würdigen Rahmen genutzt werden. Damit soll auch den Vorstellungen christlicher Begräbniskultur in besonderer Weise Rechnung getragen werden. So wird es keine anonymen Bestattungen geben und die Grabstellen werden im Wald durch kleine Grabsteine kenntlich gemacht.
Die Grabsteine werden einheitlich die Größe eines Grenzsteines haben und tragen ein kleines Namenschild. Die Steinmarkierungen werden das Auffinden der Grabstellen durch die Angehörigen ganz wesentlich erleichtern. Natürlich können in einem Naturfriedhof nur Urnen beigesetzt werden.
Eine Grabgestaltung ist weder vorgesehen noch erlaubt. Die Grabpflege übernimmt die Natur. Im Konzept Naturfriedhof St. Ursula spielt der Baum als Grabmal keine Rolle. Die Urnengräber werden zwar in der Nähe eines Baumes angeordnet, der Baum dient aber nur zur Orientierung, um die einzelnen Gräber leichter aufzufinden. An jedem ersten Sonntag im Monat finden um 14 Uhr Führungen auf dem Gelände des Naturfriedhofes statt. Treffpunkt ist der Parkplatz am Naturfriedhof. Voraussichtlich ab Mitte Mai 2014 wird das Kommunalunternehmen Naturfriedhof Sankt Ursula seine Arbeit aufnehmen.
Informationen: Naturfriedhof St. Ursula Josef-Sperl-Strasse 3, Bad Königshofen, Tel. (0 97 65) 79 85 84,info@naturfriedhof-sankt-ursula.de

Hanns Friedrich

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